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Donnerstag, 24. Mai 2007

Introducing: Anna

IKEA hat ein völlig neues Feature auf der Seite: Orientierungslosen "Erstanwendern" steht Anna beiseite, eine vollautomatische Einkaufsberaterin, mit der man sich "unterhalten" kann. Über ein Chatprogramm kann der Nutzer konkrete Fragen stellen und - tadaaaa! - bekommt sogar eine Antwort.

Wer nach Produkten sucht, kann einfach "Anna fragen" - sie öffnet die entsprechende Seite im Browser und ist eine sympatische Version der Suchfunktion. Nur kann die gute virtuelle Frau leider ganz schlecht mit Anmachsprüchen umgehen, aber bei Fragen rund um das schwedische Einrichtungshaus und dessen Angeboten steht sie brav-programmiert Rede und Antwort.

Alles in Allem ist "Anna" eine sehr schöne technische Spielerei, die vielleicht sogar dem einen oder anderen Nutzer weiterhelfen kann. Sehens- und verarschenswert ist sie allemal ;) - Entsprechende Anregungen finden sich übrigens auf spiesser.de.

Montag, 7. Mai 2007

Hakles Produktidee oder: Dinge, die die Welt nicht braucht

Wer noch nie wusste, was er auf der Toilette mit sich anstellen sollte, wird Hakle für seine Idee auf Knien danken. Dem deutschen Unternehmen ist nämlich ein ganz besonderer Clou eingefallen: Toilettenpapier mit Rätselspaß. Endlich kann der heimscheißende Hakle-Kunde Sudoku-Rätsel lösen, bevor er sich mit dem mühsam herausgefundenen Ergebnis den Allerwertesten abwischen kann. Ja, es gibt Toilettenpapier mit Sudoku-Druck. Wem dieser Rätselspaß entweder noch nicht ausreicht oder vielleicht doch zu ...innovativ... ist, für den legt der Konzern sogar noch ein Rätselbuch bei - Sudoku, natürlich.

Freitag, 2. Februar 2007

Deutschland - ein Wintermärchen?

Wieder eine WM im eigenen Lande. Wieder tobt die Menge vor Begeisterung. Unsere Handballer sind erfolgreicher als unsere Fußball-Jungs - schade nur, dass sie mit einem so billigen Abklatsch auf die Fußball-WM gestraft werden.

Wie unkreativ ist das denn: Im Sommer hatten wir ein Sommermärchen, im Winter muss also automatisch ein Wintermärchen her. Welchem einfallsreichen Journalisten haben wir diesen innovativen Titel der Handball-WM zu verdanken? Wie ist er auf diesen ach-so-geistreichen Titel gekommen? Copy-Paste?

Schade. Denn die Handballer legen gerade in dieser WM eine Hammerleistung hin. Sie kämpfen um jedes Tor und geben nicht einmal auf, wenn sie 20 Sekunden vor offiziellem Spielende ein Führungstor von der Gegenseite kassieren. Hut ab! Ihr kämpft toll!

Nur weil Handball eben doch kein Fußball ist, darf die WM keinen eigenen Titel, keine eigene Hymne haben? Die aus dem vergangenen Sommer bekannten Chöre des Publikums - "DeutSCHLAND, DeutSCHLAND, DeutSCHLAND" oder "Finale whoooo" hallen auch von den Handballtribühnen her. Die Presse tönt in den selben, fast schon abgedroschenen Phrasen, so z.B. die FAZ oder die FR.

Schade, dass Handball kein Fußball ist und damit nicht eigenständig WM feiern darf. Noch "schaderer", dass die Presse es nicht schafft, aus dieser glänzenden Handball-WM einen eigenen Event zu machen, der sich deutlich vom Sommermärchen Fußball abhebt.

Ich jedenfalls genieße das brillante Spiel der deutschen Handballer und ärgere mich weiterhin über "Deutschland - ein Wintermärchen" und ähnliche Fehltritte deutscher Medienmacher.

Dienstag, 30. Januar 2007

Lebensweisheit

Jedes Mal, wenn in der afrikanischen Steppe die Sonne aufgeht, wacht eine Antilope auf und weiß, sie muss heute schneller laufen als der schnellste Löwe, sonst wird sie gefressen.

Jeden Morgen wacht aber auch ein Löwe auf und weiß, heute muss er schneller laufen als die langsamste Antilope, sonst muss er verhungern.

Egal, ob Du Antilope oder Löwe bist - wenn die Sonne aufgeht, lauf so schnell Du kannst.

Montag, 11. Dezember 2006

Zuckerschock vorprogrammiert

Hey, das ist doch eine gute Idee! Lasst uns ne Feuerzangenbowle machen und den Filmklassiker mit Heinz Rühmann schauen! So ging die Idee in der Uni herum.

Ich wusste nicht, worauf ich mich einlasse, aber als neugieriger Mensch, der ich nun mal bin, wollte ich mir das Gebräu natürlich nicht entgehen lassen. Erstmal musste ich "googlen", was denn das überhaupt ist. Was ich bei Wikipedia fand, hörte sich richtig lecker an:

"In einem geeigneten Gefäß wird trockener Rotwein mit Gewürznelken, Zimtstangen, Zitronen- und Orangenschalen erhitzt. Nach manchen Rezepten wird zusätzlich Orangensaft hinzugefügt.

Die Feuerzange ist eine löchrige Auflage, die mit dem Zuckerhut auf dem Topf liegt. Auf den Zuckerhut träufelt man braunen Rum mit 54% Alkohol und zündet ihn an. Der Zucker verflüssigt sich und tropft in den Rotwein, was diesem einen besonderen Geschmack verleiht. Auf 2-3 Liter Rotwein kommt eine handelsübliche Flasche 54%iger Rum (ca 0,7l)

Ein üblicher Zuckerhut reicht für vier Flaschen Rotwein, so dass nur darauf geachtet werden muss, dass der brennende Zuckerhut nicht erlischt. Getrunken wird Feuerzangenbowle aus Punsch- oder Groggläsern."

Bei uns sah das - studentenlike - etwas anders aus. Statt den Wein mit Gewürzen anzureichern, kauften wir gleich Glühwein, was doch ein wenig billiger und mit weniger Arbeit verbunden war. Der Wein wanderte in einen Topf und mangels einer Feuerzange improvisierten wir mit einem handelsüblichen Nudelsieb. Das wollte aber so gar nicht auf den Topf passen. Aus dieser Misere befreiten uns drei Kleiderbügel und ein geschickter Freund. Das Bild? Merkwürdig. Aber es hat funktioniert.

Ebenfalls studentenlike sparten wir nicht am Rum, dieser {insert fitting curse} Zuckerhut wollte einfach nicht brennen, da mussten wir doch nachhelfen! Als er schließlich brannte, haben wir es - meiner Meinung nach - gut übertrieben. Auf vier Liter Glühwein haben wir einen zweiten Zuckerhut verbrannt/aufgelöst.

Das Resultat: Sehr lecker, aber viel zu süß. Die Tasse hing förmlich an meinen Händen und die Zigarette wollte mich auch nicht mehr loslassen. Alles klebte, selbst die Lippen aufeinander. Trotzdem habe ich drei Tassen getrunken, bis mir mein Magen von der vierten deutlich abriet. Um Zuckerschock, Magenverkleben und einem fiesen Kater am nächsten Morgen vorzubeugen, empfehle ich: Nehmt weniger Zucker! Auf vier Liter reicht ein Hut voll und ganz! Am Rum dagegen solltet Ihr nicht sparen - die Mischung Glühwein mit Rum ist herrlich!!

Freitag, 1. Dezember 2006

Wohin man schaut...

Es weihnachtet sehr. Jetzt darf es das auch, immerhin haben wir Dezember. Doch - erstaunlicherweise - es glitzert, sternt und weihnachtsbaumt keineswegs an jeder Ecke. In "meinem Kaff", in dem sonst die Laternensterne zwei Monate vor Weihnachten die Hauptstraße zur Flugzeuglandebahn erleuchteten, findet sich Dunkelheit.

Dunkelheit? Nein, die Laternen sind nicht ausgefallen. Dafür aber die Weihnachtsdeko. Warum, frage ich mich erstaunt. Nicht, dass mir dieser Lichterrummel fehlte, aber neugierig bin ich trotzdem. Nach einiger Grübelei und einer einschlägigen TV-Werbung kam ich darauf. Mehrwertsteuererhöhung.

Nächstes Jahr zahlen wir alle drei Prozentpunkte mehr steuern - frohe Weihnachten und prost Neujahr gleich zusammen. Prima. Das freut den Staat, oder? Nicht in jeder Lebenslage. Schließlich haben auch Stadt und Staat so ihre Ausgaben. Renovierung, beispielsweise. Straßenarbeiten. Der Bau öffentlicher Gebäude. Und von allem gab es hier in den letzten Monaten reichlich.

Zurück zur Frage: Wo sind die kitschig-leuchtenden, buntig-glitzernden Laternensterne? Wegrationalisiert. Weitere Opfer der Mehrwertsteuererhöhung. Ein Grauen für alle Festtagssüchtigen - wie könnte es Weihnachten ohne Weihnachtsdeko geben? Schließlich ist doch das Drumherum inzwischen der Kern des Festes geworden. Die wenigsten verbinden mit Weihnachten noch das, was es ursprünglich einmal war. Christi Geburt.

Für die einen ein religiöses Fest, für die anderen ein paar "kostenlose" arbeitsfreie Tage. Für mich? Laternensternefreie Tage. Dieses Jahr zumindest.

Donnerstag, 30. November 2006

Verhochzeiteter Hürdernislauf

Hochzeiten sind eine schöne Sache. Irgendwo zwischen himmelhoch jauchzen und zu Tode verängstigt vor diesem einen kleinen Wort vor Zeugen: Ja. Nein, jetzt nicht falsch verstehen: nicht ich. Zum Glück.

Mehr davon?

Samstag, 26. August 2006

Einmal Außenseiter, immer Außenseiter - armer kleiner Pluto

So nicht, dachten sich da wohl einige rennomierte Wissenschaftler, als sie den kleinen Planeten am Rande unseres Sonnensystems näher begutachteten. Zu klein, zu anders und zu weit weg - schaut Euch nur mal seine Umlaufbahn an! Zu den Planeten kann Pluto einfach nicht gehören.

Armer planetarischer Außenseiter Pluto. Darf nicht mit den "großen" spielen. Den Forschern reichte es wohl nicht aus, dass Pluto schon räumlich von den anderen Planeten getrennt ist - immerhin ist er der äußerste der Planeten unseres Sonnensystems. Nein, er passte einfach nicht ins Schema hinein.

Was wäre da einfacher, als den kleinen Außenseiter auch von seiner Definition abzugrenzen? Nach langen Diskussionen, die in ihrer Art stark an die politischen Debatten um die neue deutsche Rechtschreibreform erinnerten, entschlossen sich die wichtigsten Forscher, eine völlig neue "Planetenkategorie" zu entwerfen: Zwergplaneten. Gerade praktisch genug, um solche Himmelskörper zu bezeichen, die nichts Halbes und nichts Ganzes, weder Asteroid noch Planet zu sein scheinen. Kurzum: alles, was bisher nicht einfach in eine bereits bestehende Schublade passte, wird nun in die neue Schreibtischlade namens "Zwergplanet" gestopft. Praktisch, oder?

Schade nur, dass Reformen Marke: Rechtschreibreform schon nach den Sternen greifen. Umso frustrierender, dass diese sie im Gegensatz zu uns Otto-Normal-Sterblichen auch erreichen.

Montag, 21. August 2006

Freiflug für Handys - ein offener Beschwerdebrief an alle Handyhersteller

Ich frage mich schon lange, warum Handys nicht fliegen können. Dem einen fallen sie aus der Hosentasche, dem nächsten beim Telefonieren aus der Hand, mir fallen sie vom Balkon. Sie fallen - magisch angezogen von der Schwerkraft - auf die Erde, beschleunigen kurz vor der Berührung noch einmal kräftig und, wenn sie letztendlich aufprallen, zerschellen sie in tausend Einzelteile.

Pech, sagt vielleicht der eine oder andere. Ich meine aber, das ist eine Unverschämtheit. Unverschämt, weil Handybetreiber sich strikt weigern, ihren Klingelmaschinen etwas Sinnvolles beizubringen. SMS, MMS, WAP, integrierte Kamera, Radio, MP3-Player, all das können Handys inzwischen sehr gut - wer telefoniert mit diesen Dingern eigentlich noch? Eine vernünftige Funktion fehlt ihnen allerdings noch. Sie können eben nicht fliegen. Noch nicht mal schweben können sie. Und wenn sie sich der Schwerkraft schon nicht entziehen können, warum sind sie dann nicht mit einem Gummi ummantelt, der sie - praktischerweise - von der Erde unbeschadet zurück in die Hand oder in die Tasche (in meinem Fall eben zurück auf den Balkon) schnellen ließe?

Liebe Hersteller, das ist doch DIE Marktlücke schlechthin! Etwas, das noch kein anderes Handy geschafft hat. Etwas, das noch nicht einmal wir Menschen können. Fliegen! Natürlich kann ich auf der anderen Seite verstehen, warum es für Sie sinnvoll ist, Handys so zerbrechlich zu gestalten. So ist immerhin Ihr Umsatz gerettet. Aber wo bleibt dabei der Service? Denken Sie doch einmal an die glücklichen Gesichter der etwas trotteligeren Handybesitzer (wie mich), deren Leid, ständig neue Handys kaufen zu müssen endlich beendet wäre!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit (und natürlich auch dafür, dass Sie diesen offenen Beschwerdebrief als das erkannt haben, was er ist - bloße Satire).

Dienstag, 8. August 2006

Adé WM - Willkommen Alltag!

Die WM im eigenen Lande haben wir hinter uns gelassen, ebenso die verdopte Tour de France. Die Politiker retten sich ins Sommerloch und auch sonst gibt es nicht viel zu berichten.

Komisch eigentlich, vom Trubel, der Deutschland während der WM erfasst hat, scheint so gar nichts geblieben zu sein. Auf den Straßen grollen einem wieder die selben missmutigen Gesichter entgegen, auf den Kneipenfernsehern läuft wieder MTV oder eine stummgeschaltete Talkshow. Auch auf den heimischen Sofas scheint wieder Ruhe eingekehrt zu sein.

Danke, Alltag, du hast uns wieder! Was haben wir dich doch vermisst! Die Sicherheit der Routine, die ständig gleichen Handgriffe, die wunderbare Belanglosigkeit des Seins. Danke, dass Deutschland nichts gemeinsames zu Feiern hat. Viel besser ist doch der allmorgendliche Streit mit {insert favorite personal name here} und die regelmäßige Hunderunde, während der man kein spontanes Feuerwerk, keine feiernden Menschen auf der Straße und vor allem kein Leben mehr sieht.

Aber gerne erinnern wir uns an die deutschen Tage der legalen Verrücktheit, der legalen Feiern, die durch feiernde Polizisten NICHT aufgelöst wurden. Und irgendwo ganz tief in uns - gut versteckt vor den alltäglichen Gedanken - hoffen wir auf die nächste WM, die nächste Gelegenheit, unsere Freude mit der gesamten Nation zu teilen. Wenn schon nicht mit der ganzen Nation in einer WM, dann doch wenigstens mit guten Freunden! In diesem Sinne: Ein Hoch auf den Alltag und ein höheres Hoch auf seine Unterbrechung!

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